Presse

“Über den Dächern: Auch Träume haben Schönheitsfehler“ 14.03.2009 (Die Presse)

Penthouses. Perfekt sind sie immer nur in der Vorstellung. Denn selbst ganz oben sind die schönsten Immobilien meist nicht makellos.Oben ist immer der beste Platz. Das war in den Stockbetten auf der Schullandwoche schon so. Und ist bei Stadtimmobilien nicht anders. Der unangefochtene Star unter ihnen ist das Penthouse. Das klingt nach Comic Millionär Bruce Wayne, nach Bawag und Helmut Elsner. Aber auch nach unbefleckten Wohnträumen, die Architekten atemberaubend auf dem Althausbestand inszenieren. Weit weg von allem, was in der Stadt stinkt, lärmt und das Auge beleidigt. In Wirklichkeit ist das Dachidyll ein sensibler Ort. Und anfällig für Wind, Hitze und auch architektonische Planungsfehler. Zwar trampeln keine Nachbarn mehr, aber prasselnder Regen und pfeifender Wind lassen oft auch nicht schlafen. Räumliche Freiheiten sind meist inklusive, die Blickfreiheit stößt manchmal jedoch am Nachbarobjekt schon an seine Grenzen. Im Grunde beginnt der Luxus ganz unten: mit Parkplätzen etwa. „Bei Altbauten gibt es oft keine Möglichkeit für eine Garage. Das kann in manchen Bezirken zum Problem werden“, meint Christoph Koch vom Maklerbüro Dr. Koch. Zumindest solange man sein Auto noch nicht im eigenen Penthouse parken kann. Besonders fein ist es natürlich, wenn die Privatsphäre schon in der Tiefgarage beginnen darf. Und der Lift die Einkaufssackerln wahlweise in die Küche oder einen Stock höher ins Wohnzimmer bringt. Kaum schließt sich die Lifttür, glaubt man alle urbanen Unannehmlichkeiten schon hinter sich. Doch manche folgen hartnäckig vom Erdgeschoß durch die Lüftungsrohre bis ganz nach oben:

Gerüche etwa, die oft penetranter als unliebsame Nachbarn sind. Schon allein deshalb sollte man sich die Dachlandschaft rund um das Penthouse ganz genau ansehen, empfiehlt Koch. Auch ein Blick auf die Gastroszene im Grätzel schadet nicht, selbst wenn man keinen Hunger hat. Viele Küchen unten bedeutet hohes Geruchsrisiko oben. Viel lieber als Lüftungsanlagen betrachtet man vom eigenen Penthouse Türme, Kuppeln, Bäume und den Wienerwald. Doch wer gute Aussichten kauft oder mietet, hat sie nicht unbedingt auf ewig gepachtet. Vor einem Kauf sollte man sich schlaumachen, was eventuell auf Nachbarliegenschaften noch ins Blickfeld wachsen könnte. Eine kleine Satellitenschüssel kann groß genug sein, dass der ganze Kahlenberg dahinter verschwindet. Ein 360-Grad-Rundblick über Wien ist ohnehin eine Rarität. In vielen zentrumsnahen Lagen blinzeln die Weite und der Horizont nur zaghaft durch die Häuserschluchten. Blicktechnisch seien Lagen im 15. Bezirk hinter der Stadthalle oder auch im 20. besonders eindrucksvoll, meint Michael Maurer, Architekt des Büros Syncinc, das Penthäuser in ganz Wien plant und baut. Oft sind die besten Aussichtslagen auf Erdgeschoßniveau allerdings alles andere als beeindruckend. Genauso wenig wie das Ausmaß der Privatheit auf den Dächern. „Architekten müssen sich auch bei Penthouses darüber Gedanken machen“, meint Maurer. „Objekte mit absoluter Privatheit existieren nicht“. Meist gibt es ein Gegenüber, oft zwangsweise ein Nebeneinander, auch Einfamilienhäusern am Stadtrand geht es nicht besser. Architekten versuchen private Nischen zu erzeugen, indem sie durch Bauvolumen wie Stiegenhäuser, Gaupen oder Lifttürme Dachmaisonetten voneinander trennen. Fremde Einblicke sind in Wien eben unerwünscht, meint Maurer: „Ganz im Gegensatz zu New York. Dort sind aber die Abstände größer.“ Auch Terrassen, die sich meist hofseitig orientieren, sollten Nischen haben: „Man setzt sich ja auch nicht mitten in den Garten“, so Maurer. Besonders im Sommer kann die exponierte Lage eines Penthouse vom Vorteil zum Nachteil umschlagen. Vor allem die Konstellation Glas, Sonne und Ostlage ist problematisch. „Durch den tiefen Sonnenstand heizt sich der Raum auf“, sagt Maurer. Dafür könne man die Ostlage bestens für Solarpaneele nutzen, wie es der Architekt bei einem Projekt in der Jacquingasse im dritten Bezirk gemacht hat. Auch Wien und der Wind gehören zusammen. Das weiß jeder, der schon versucht hat, gut frisiert am anderen Donaukanalufer anzukommen.

Die Höhe zählt
Wo Wasser fließt, pfeift auch der Wind. An der Donau haben Balkone deshalb meist nur dekorative Funktion. Wer andernorts ganz oben wohnt, spürt manchmal nicht nur Winddruck, sondern auch faszinierende, aber lästige Sogwirkungen. „Auf der einen Seite bläst es, auf der anderen zieht’s“, sagt Maurer. Ganz könne man den Wind nie ausschalten: „Windschutzmaßnahmen sind nur bedingt tauglich.“ Wenn, dann muss man sich mit Bauvolumen dem Wind in den Weg stellen. Dünne Wände helfen nichts. „Architekten sollten sich die Windsituation am Dach genau anschauen“, meint Maurer. Und gegebenfalls auch ein Windgutachten erstellen lassen. Ansonsten muss man das gesamte Terrasseninventar wie auf einem Schiffsdeck festzurren. Und womöglich haben nur mehr robuste Flechten und Moose im Dachgarten Überlebenschancen. Glas ist in den obersten Wohnetagen ein überaus beliebter Baustoff. Doch nicht nur die Sonne brennt sich manchmal ungehemmt in die Wohnqualität, sondern auch die Kälte strahlt großflächig und ungemütlich im Winter ins Wohnidyll. Deshalb empfiehlt Maurer, vor allem durch Wand- und Fußbodenheizungen, die Behaglichkeitsbalance wieder herzustellen:„Heizradiatoren sind dazu eher ungeeignet“.

“Jenseits der Norm” 21.06.2008 (Immo-Kurier)

Wohnen am Dach oder die individuelle Welt der Penthäuser: IMMO präsentiert fünf verschiedene Ein- und Ausblicke.
TEXT: KATRIN ZITA

NAHE DEM HIMMEL eröffnet sich eine neue Dimension des Wohnens, der Aufstieg ins Dachgeschoß lohnt sich: Lichtdurchflutet strah¬len schräge Wände, durchbrochene Decken und die lockere Raumgestaltung eine Atmosphäre der Leichtigkeit aus.
Der Reiz eines derartigen Ausbaus liegt in der Abweichung von der Norm, die das Wohnen über den Dächern einer Stadt so vielfältig und außergewöhnlich macht. Oft werden Projekte zu Abenteuern, eine Synthese zwischen Grünraum und zentraler Lage. Doch worauf kommt es dabei wirklich an? Das Wichtigste zuerst: Denken Sie großzügig. Nicht nur bei den Investitionen, sondern auch im Sinne der Gestaltung von offenen, luftigen Räumen. Auch über die Nachteile einer Wohnung „on the top” sollte man sich bewusst sein. Die Anhänger gerader Linien werden mit den großen Flächen an Dachschrägen wenig Freude haben.

Welchen Gewinn bietet das Wohnen in luftigen Höhen? Das Haus am Dach schafft für manche Bewohner die gewünschte Anonymität trotz vieler Nachbarn und Wohnungen im selben Haus. Kein Gegenüber schaut durchs Fenster. So verbindet sich oft gewagtes Modernes mit Tradition und lässt eine neue Welt auf den Dächern einer historisch geprägten Stadt entstehen.

Aus Altem wächst Neues, Leer¬räume werden zu Wohn(t)räumen. Dort, wo früher Gerumpel abgestellt oder Wäsche zum Trocknen aufgehängt wurde, entstehen zeitgemäße, individuelle Lebensräume.
Bei einem bestehenden Altbau werden zumeist vorhandene Gespärre der ursprünglichen Dachkonstruktion eliminiert und auf das oberste Geschoß ein Neubau aufgesetzt.

Ist man bei der Sanierung einer Altbauwohnung weitestgehend an die bestehende Raumaufteilung gebunden, so fördert der Ausbau eines Penthauses inspirierenden Individualismus.

„Ganz oben” entstehen somit andere und neue Wohntypologien als in den Geschoßen darunter. Doch natürlich gilt es Grund legende bauliche Gegebenheiten wahrzunehmen und in den Entwurfsgedanken zu implementieren: Die Kaminzüge aus den unteren Geschoßen sind solch eine Vorgabe, und in manchen Fällen ist gar der Abriss nicht genutzter Stränge zugunsten einer gestalterischen Freiheit zu überlegen.

Bei der Möglichkeit eines zweigeschossigen Dachausbaues wird der Wohn- und Essbereich nicht immer auf der Ebene des Einganges, sondern oft auch gemeinsam mit einer Galerie in der zweiten Geschoßebene integriert.

Es ist die Lebensqualität dieser Wohnform, im Großstadtdschungel nicht auf Terrassen und Gärten verzichten zu müssen. Die beste Aussicht als das Maß aller Dinge: Der Entwurf entsteht rund um diese Vorgabe. Für die adäquate Belichtung sorgen Dachflächenfenster in den Schrägen oder Gaupen, die in letzter Zeit vermehrt mit vollständiger gläserner Transparenz überzeugen.

IM WESTEN VIEL NEUES – wie weit sich die Beschreibung „Dach” seit der Errichtung des „Goldenen Dachls” formal von den traditio¬nellen Vorstellungen entfernt hat, zeigt das Projekt FF50 imInnsbrucker Stadtteil Wüten. Der Aufbau der beiden Architekten Christian A. Pichler und Ferdinand Reiter auf ein fünfgeschossiges Gründerhaus interpretiert die klassische Dachgaupe neu. Sie bezeichnen die Implantation eines waghalsilgen Gebildes als „Infrastruktur-Container”, der alle Ver- und Entsorgungseinheiten beherbergt. Das Stiegenhaus findet seine Weiterführung in schwindelerregender Höhe an der Außenseite des Gebäudes. Doch der Aufstieg lohnt sich für einen einzigartigen Ausblick über die Stadt.

Arkan Zeytinoglu, aus Kärnten stammender Architekt, nennt ei ne Voraussetzung für einen gelungenen Entwurf: „Die Chemie zwischen Bauherr und Architekt muss g stimmen. Alles andere ergibt sich.” In solch einer kreativen Symbiose entstand 2005 das Projekt „Penthouse S”. Nicht nur die Formensprache ist klar und wird durch die Materialwahl unterstützt. Die akzentuierte Farbgebung lässt die Architektur und das Design fantasievoll verschmelzen.

WIEN IST ANDERS – ein weiteres selbstbewusstes Statement schwebt in Wien über der Straßenkreuzung zwischen Fasangasse und Rennweg im dritten Bezirk. Das Wiener Architekturbüro SYNCinc sichtete die alten Pläne und entdeckte einen ehemals geplanten Turm. Nachdem der prägnante Platz nach einer markanten Ecklösung verlangt, entstand an dieser Stelle die Interpretation einer modernen Glasgaupe mit darunterliegender Terrasse. Der aus New York stammende Architekt Eric Red zieht dazu folgenden städtebaulichen Vergleich: „Ein Dachausbau in Wien ist für mich das Pendant zu den Hochhäusern in Manhattan. In beiden Fällen verkaufen sich die Penthäuser durch den tollen Ausblick und dem Gefühl einer Oase mitten in der Stadt.”

INTERPRETATION IN BLAU im neunten Bezirk: Dieses Haus auf dem Haus in der Spitalgasse mag im baurechtlichen Sinn bei seiner Entstehung im Jahr 2003 als Dachgeschoßausbau durchgehen, aber tatsächlich handelt es sich um eine eigenständige Wohnanlage. „Das darunterliegende Gebäude diente als Sockel, die Hülle aus elastomerem Polyester ist als eigenes Objekt aufgesetzt,” so Architekt Heinz Lutter über seinen Entwurf. Für dieses Projekt gab es auch Kritik, wie es bei vielem, das aus der Norm fällt, üblich ist. Seit seiner Entstehung wurden die gesetzlichen Bestimmungen verschärft. „So etwas Signifikantes wäre heute”, so der Architekt, “gar nicht mehr möglich.
In Zukunft werden neue EU-Verordnungen den Ausbau ebenfalls nicht gerade vereinfachen, die Erdbebennorm (Eurocode 8) etwa schlägt sich auf statische Dimensionierungen und die Einschränkung von Baumaterialien nieder. Vor allem die Minimierung der möglichen Geschoß-Anzahl, um im Falle eines Erdbebens eine mögliche Trümmerlast zu verringern, ist eine weitere Einschränkung, die neue kreative Entwurfs-konzepte fordert.

Die steigenden Energiepreise sind ebenfalls ein Thema, dem bereits in der Entwurfsphase mittels alternativer Techniken kostengünstig Rechnung getragen werden kann. Solaranlagen, zuletzt vermehrt mit Wärmepumpen in Kombination, sorgen für adäquate Heiz- und auch Kühlsysteme. Die Dachflächen können neben den Solarkollektoren auch für die Anordnung von Fotovoltaik-Anlagen sinnvoll genutzt werden, um auch bei der Stromversorgung Einsparungen zu erzielen. Bei Verzicht auf eine Gasversorgung, und durch den möglichen Entfall der dafür notwendigen Steigleitungen, sind oftmals schon die Investitionskosten für die alternativen Energiesysteme eingespart, die sich im Betrieb jährlich mit einem niedrigeren Preisniveau amortisieren.

„UNSER EINFAMILIENHAUS AM DACH“
Familie Guggenberger geniesst ihr Wiener Penthaus im fünften Bezirk. Modernen Glas-Gaupen und Großzügige Terrassen sorgen für eine Symbiose zwischen Natur und urbanem Flair.
„Wir wollten uns viel im Freien aufhalten und dennoch die Vorzüge einer Stadt erleben”, beschreibt Siegfried Guggenberger die Sehnsucht, die zu ihrer Dachgeschoß-Wohnung führte. Gemeinsam mit Penthaus-Spezialist Michael Maurer vom Architekturbüro SYNCinc wurde bei dem Entwurf auf zwei Geschoßen großes Augenmerk auf unterschiedliche Terrassenebenen gelegt. „Wenn wir die Türen öffnen jst dies für uns ein Stück Freiheit. Auch das Wechselspiel der Natur ist viel intensiver erlebbar.” Ein weiterer wichtiger Aspekt ist für seine Ehefrau Dagmar die klare räumliche Abgrenzung: „Niemand ist über uns, und unsere Kinderkönnen ruhig laut sein. Wir fühlen uns wie in einem Einfamilienhaus.”

“WohnTraum über den Dächern von Wien” Juni 2008 (Trockenbau Journal, Nr.2)

Das Dachgeschoss wird sowohl als Wohnraum als auch als Immobilienobjekt gerade im städtischen Bereich immer interessanter, denn Bauland in urbanen Regionen ist rar und teuer. Außerdem hat der Ausblick aus erhöhter Perspektive zweifellos ein besonderes Flair. Zwei neue Top-Dachwohnungen im 14. Wiener Bezirk sind kurz vor der Fertigstellung.

Bei der Planung eines Dachausbaus ist es unerlässlich, den ursprünglichen Zustand des gesamten Hauses von Keller bis zum Dach zu berücksichtigen. Fingerspitzengefühl braucht es, um hier das Maximum an nutzbarem Volumen herauszuholen und statt komplizierten, verwinkelten Grundrissen klare und funktionelle zu erzielen. Die Aufwertung der Wohnsubstanz durch Sanierungsmassnahmen ist ein Spiel zwischen Neu- und Alt. Auf diese Bereiche spezialisiert, hat das Architekturbüro SYNCinc sowohl die Planung als auch die Bauleitung beim Bauvorhaben Astgasse im 14. Wiener Gemeindebezirk übernommen. Bei diesem historischen Bau wurde das vorhandene Dachgeschoss zu zwei geräumigen Dachwohnungen ausgebaut und ist bereits kurz vor der Fertigstellung. Die neuen Wohnungen können voraussieht! ich im Juli dieses Jahres bezogen werden.

Entscheidung für Trockenbau
In der Decke und Dachschräge entschied man sich zum Ausbau mit der Heraklith BM Platte, da speziell in diesem Bereich die Verwendung von Materialien mit hoher Wärmespeichermasse zum Tragen kommt. Durch die gute Bearbeitbarkeit dieser Heraklith BM Platten, die in den Stoß- und Lagerfugen geklebt und zusätzlich an der Tragkonstruktion geschraubt werden, war es auch möglich, selbst die bestehende Kuppel zu nutzen und im Wohnraum entsprechend zur Geltung zu bringen. Verputzt wurden die Platten mit Kalk Gipsputz. Gemeinsam mit den Heraklith Platten entsteht eine feucht-regulierende Wirkung sowie ein angenehmes und gesundes Raumklima.

Sieh rundum wohlfühlen
„Für uns ist es wichtig, unseren Kunden eine optimale Lösung für die Nutzung von Dachgeschoßwoh¬nungen anzubieten. Sie sollen sich darin einfach rundum Wohlfühlen! Durch den Ausbau mit Hilfe der magnesitgebundenen Heraklith BM Holzwolleplatten haben wir endlich die Möglichkeit gefunden, unseren Kunden ein echtes „Wohlfühlklima” anzubieten” sagt Architekt Michael Maurer vom Architekturbüro SYNCinc Design/Build GmbH COKG. Durch die hervorragende Speichermasse der Heraklith BM Platte konnte gerade für die immer heißer werdenden Sommer ein absolutes Plus in punkto Nutzung einer Dachge¬schoßwohnung erreicht werden: Das unangenehme Überwärmen der Raumtemperatur während des Tages wird zeitlich bis zur Abkühlung in den Nachtstunden verzögert. Somit findet die Überwärmung praktisch nicht statt! Der Slogan „ im Sommer kühl und im Winter warm” trifft hier optimal zu.

Rasch und unkompliziert
Die Ausbildung der Kuppel und die unterschiedlichen Verschneidungen der einzelnen Dachschrägen waren für den Innenausbau eine echte Herausfordrung. Architekt Maurer: „Überrascht waren wir speziell bei diesem Bauvorhaben aber, wie schnell und unkompliziert der Ausbau mit der Heraklith Platte inkl. Installationsverlegung geht. Wir waren 6 Wochen früher fertig, als ursprünglich geplant. Da die Installationsebene gleich direkt in den Holzwolleplatten geführt werden kann, entfällt eine sonst bei Trocken-bauplatten erforderliche Unterkonstruktion. Auch der Brandschutz mit F90, den man mit der verputzten Heraklith BM Platte, Dicke 50 mm erreicht, trägt zur weiteren Sicherheit bei. Im Jahre 2007 haben wir bereits vier Dachgeschoßwohnungen in der Heraklith Kompaktbauweise ausgeführt und für dieses Jahr sind bereits weitere vier in Planung. Die gute Zusammenarbeit hinsichtlich Beratung und Baustellenbegleitung durch Ing. Dieter Saulder seitens der Firma Knauf Insulation ist für uns hier sehr hilfreich”.

Adresse: Astgasse l , 1140 Wien
Architekt: SYNC inc Design/Build GmbH &COKG 1080 WIEN Projektleiter Arch. Michael Maurer
Baufirma: Stadtbaumeister Ing. Hans Hofer, 1140 Wien Bauleitung: BM Robert Alfons
Zimmerer: LG Zwettl 3910Zwetti Bauleitung: ZM Robert Göls
Baudaten: Ausbau von 2 DG Wohnungen mit 144 m2 bzw. 109m2
Baubeginn Juni 2007; Voraussichtl. Fertigstellungstermin: Juli 2008 Ausführungen ein Decke
Dachschräge: 300 m2 Heraklith BM 50 mm und Mineralwolle. Kalk Gipsputz

(T)Raumklima im Dachgeschoss
Im Dachausbau sorgt die Holzwolleplatte Heraklith BM mit ihrer hohen speicherwirksamen Masse für eine konstante Raumtemperatur. Somit ist man im Sommer bestens gegen unangenehme Überwärmung geschützt.
Für niedrige Heizkosten sowie für effizienten Schall-und Brandschutz kommt Heralan-Steinwolle oder Thermolan-Glaswolle zum Einsatz.

“Aufs Geld schauen, nicht knausern” 06.12.07 (Die Presse)

Wie man kostengünstig baut, ohne deshalb an der Qualität zu sparen.
TEXT: ASTRID MÜLLNER

Kosten senken, aber nicht billig bauen? Kaum ein Häuslbauer, der nicht auf sein Budget schauen muss. Dass die Ergebnisse aber keineswegs nach Sparflamme aussehen müssen, meinen Architekten und Autoren. Das Motto: Am Anfang mehr Zeit in die Planung stecken, intelligent entwerfen und organisieren – ein Mehraufwand, der sich bezahlt macht. Auf stimmige Raumkonzepte und nachhaltige Konstruktionen müsse dabei nicht verzichtet werden, meint etwa Autor Friedrich Grimm. Der Architekt hat in seiner aktualisierten Auflage des Buches „Einfamilienhäuser unter 250.000 Euro“ 45 Bauten aus Deutschland, der Schweiz und auch Österreich zusammengetragen, die zeigen sollen, dass Kostensenkung nicht mit Qualitätseinbußen einhergehen muss. Am größten, so Grimm, sei das Einsparpotenzial bei Herstellungs- und Unterhaltskosten zu Beginn.

Günstige Hingucker
Eine Meinung, die Autor Thomas Drexel teilt. Er gibt es in seinem neuen Buch „Lowest Budget“ noch eine Stufe günstiger. Maximal 125.000 Euro haben die 24 Häuser gekostet, die er vorstellt. Luxuriös sind diese Beispiele freilich nicht zu nennen, Einfallsreichtum und unorthodoxe Materialwahl – etwa Stahlgittertreppen im Innenraum – machen viele der Häuser aber zu Hinguckern.Sich von Hinguckern einer anderen Art zu sehr inspirieren zu lassen, ist laut Eric Red, Architekt und Partner des Büros SYNCinc, keine gute Idee. Er rät privaten Bauherren vielmehr, sich gleich in der Anfangsphase von jenen Vorstellungen zu lösen, die dank der wundervollen, aber zumeist auch preislich in Höchstregionen angesiedelten Häuser aus Hochglanzmagazinen in den Häuslbauer-Köpfen entstehen. „Berät man sich mit seinem Architekten, lassen sich ähnliche Lösungen für weniger Geld finden“, so Red.
Findig zu sein, heißt es zuallererst schon bei der Platzierung des Hauses auf dem Grundstück. Passt man es so gut wie möglich an die Lage an, müssen nicht Unmengen an Erde abgetragen werden, um sie anderswo wieder aufzuschütten. „Je weniger Aushub, desto besser“, ist Grimms Ratschlag. Eine Frage, die man sich auch stellen könne: Braucht man einen Keller? Bis zu 50.000 Euro könne dieser kosten, so Architekt Grimm, Fundamentplatten lägen bei maximal 18.000 Euro. Entscheidet man sich dafür, keinen Keller zu errichten, sollten allerdings genügend Alternativen für Abstellräume, Technik oder Brennstofflager im Haus vorhanden sein. Beim Bau an sich gilt: je kompakter, desto günstiger. Investitions- und auch Heizkosten sind abhängig vom Verhältnis der Außenfläche zum umbauten Raum. Erker, Knicke, Rundungen, Vorbauten und -sprünge bedeuten nicht nur konstruktiven Mehraufwand, sondern wollen auch beheizt werden. Einfachheit ist auch beim Dach das Motto: Am günstigsten sind Flachdächer, gefolgt von Pult- und Satteldachkonstruktionen.

Außenbereich gut einbeziehen
Achten muss man bei der kompakten Bauweise aber auf eines, so Thomas Drexel. Diese Form setzt „eine gute Einbeziehung des Außenbereichs“, etwa durch große Glasflächen und Terrassen, voraus, „um den Wohnbereich ins Freie hinaus zu verlängern“. Außerdem wichtig: die Ausrichtung zur Sonne sowie die Lichtführung im Hausinneren. Will man trotzdem ein wenig mit Bauteilen spielen, empfiehlt es sich, sie gleich multifunktional zu nutzen. Das Dach als Terrasse verwenden beispielsweise oder Eingang und Sitzplatz im Freien von einem Vordach beschatten zu lassen.
Weitere Sparefroh-Tipps: Je höher der Vorfertigungsgrad bei Bauteilen wie etwa den Wänden, desto günstiger wird es; ein klarer, gut durchdachter Grundriss reduziert die Anzahl der Innenwände und -türen. Und bringt man Elektro-, Wasser- und sonstige Leitungen in einem Versorgungskern unter, sinken die Installationskosten.

Kurze Wege für die Leitungen
In diesem Bereich sollte man darauf achten, dass nicht nur die Leitungswege zum Haus, sondern auch innerhalb des Baus möglichst kurz sind. Sind beispielsweise Sanitärräume auf zwei Geschoßen vorgesehen, sollten sie möglichst übereinander liegen. Doch gibt es auch Bereiche, bei denen man nicht sparen sollte? Red nennt gleich mehrere Beispiele: „Bei allen Arbeiten, bei denen es um Gewährleistungsfragen geht, ist es sinnvoll, sich an gute, renommierte Unternehmen zu wenden“, sagt der Experte und zählt etwa den Baumeister, den Dachdecker oder den Installateur auf.

Heizsystem: lieber investieren
Weniger auf das Geld als vielmehr die Qualität und Nachhaltigkeit zu schauen, ist für Red außerdem bei den Energie- und Heizsystemen für ein Haus unabdingbar. „Hier sollte man lieber ein bisschen mehr investieren, um dann langfristig zu sparen.“ Montiert man den Solarkollektor oder die Fotovoltaik-Anlage in die Fassade, lässt sich der Aufwand aber auch insgesamt reduzieren.
Für ihn in Sachen Kostenbewusstsein nicht zu unterschätzen: „die vielen Kleinigkeiten, die anfallen“. Beschläge, Türgriffe, Fliesen – das alles summiert sich. Und kann, zumeist gegen Ende der Arbeiten, ein Loch ins Börsel reißen. „Es müssen ja nicht die ganz großen Namen sein“, sagt Red über Beschläge, Armaturen oder Waschtische. Mit ein wenig Geduld und Rechercheaufwand ließen sich häufig Alternativen finden, die nicht aus Hochglanzmagazinen strahlen, aber ansonsten beinahe gleichwertig sind.

“Raumkonzepte sollen offen sein” 12.05.07 (Die Presse)

Architekt Helmut Schuch über Wohnen & Anlage.

Die Presse: Die wichtigsten drei Dinge, bei der Wohnungsauswahl! Helmut Schuch: Die Umgebung, dann die finanziellen Mittel, die auch für eine Einrichtung in Topqualität, etwa in Küche und Bad, reichen sollten. Drittens das Bewusstsein, dass Lebensumstände nicht statisch sind, Raumkonzepte sollen offen sein, sich wechselnden Bedingungen anpassen.

In der Wohnmilieu-forschung heißt es: Zeig mir, wie du wohnst, und ich sag dir, wer du bist. Fünf Stichworte zu Ihrem Zuhause. Konstruktion und Form nicht uniform. Beschränkung auf wenige und natürliche Materialien. Verbindende Räume in offenem, Grundriss, Licht und Luft als elementare Baustoffe. Viele Bilder an wenigen Wänden.

Sie bekommen eine Million Euro, um in Immobilien zu investieren. Wohin damit? Schön war’s! Derzeit würde ich die Million bei einem Wohn-immobilien-Unternehmen, das vorzugsweise im Development von architektonisch anspruchsvollen Altbauten tätig ist, anlegen.

Und mit lO.OOOEuro? Die zahle ich auf ein Bausparvertragskonto ein.Wen hätten Sie gerne als Nachbarn? Und wen überhaupt nicht? Menschen, mit denen ein gemeinsames Essen zu einem Erlebnis in anregender Gesellschaft wird! Und überhaupt nicht den verwitterten Gartenzwerg hinter der getrimmten Tujenhecke!

Was würden Sie durchsetzen, wenn Sie einen Tag Wiener Planungsstadtrat wären? Nichts Stadtplanerisches! Ich würde einen Urlaubstag nehmen und mich mit dem Buch „Eine Muster-Sprache, Städte+Gebäude+Konstruktion” (Christopher Alexander) zurückziehen. Im Falle einer brauchbaren städtebaulichen Vision hätte diese der echte Wiener Planungs-Stadtrat am Tagdanach in der Post.

“Alles griffbereit” 16.03.07 (formart, Magazin für Architektur & Wohndesign)

Immer weiter denken sich Planer in die Tiefe der Küchen- schränke, die Logistik der Schublade und die Wege zwischen Herd und Mikrowelle hinein. So wird eine Küche zum LOGISTISCHEN Wunderwerk.
TEXT: SABINE LINTSCHINGER

Höhenverstellbare Arbeitsplatten, Hängeschränke mit nach oben schwenkenden Fronttüren, eine Bar für (un)freiwillige Küchenhilfen: Beim Anblick einer modernen Küche hätten unsere Urgroßmütter nicht schlecht gestaunt. Bei aller Begeisterung für die Neuerungen ist es bei der Planung einer Küche aber sinnvoll, sich von Profis beraten und inspirieren zu lassen.

Wirft man einen Blick in die Schauküche von Meinrad Neunkirchner, Haubenkoch in der Spillerner Gastwirtschaft, weiß man, worum es geht. Jeder Arbeitsschritt muss sitzen. Die Prinzipien einer Hochleistungsküche mit mehr als 200 Gästen pro Tag sind grundsätzlich auch auf private Küchen übertragbar. „Funktionalität und Ergonomie stehen bei der Planung an erster Stelle” erklärt Michael Maurer, Küchendesigner im Architektenteam Sync Inc. Die Raumgestaltung kommt danach. Der Ursprung moderner Küchenplanung liegt in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts – bei Margarete Schütte-Lihotzkys „Frankfurter Küche”. Für den sozialen Wohnbau in Frankfurt hat die Wiener Architektin den „Prototyp der modernen Einbauküche” entworfen, der die Handlungsabläufe rationalisieren sollte. Wie ein industrieller Arbeitsplatz war die Frankfurter Küche konzipiert: alle wichtigen Dinge mit einem Handgriff erreichbar, die Arbeitsgange durch eine Vielzahl von Geraten vereinfacht.Form follows function.

Das Geheimnis einer gut funktionierenden Küche liegt in ihrer Einfachheit: „Unabhängig von der Raumgröße muss eine Küche kompakt sein” räumt Maurer mit einem falschen Platzverständnis auf. Wer will denn schon beim Kochen einen Marathon zurücklegen? Vielmehr geht es um mehr Platz zum Arbeiten und Abstellen. „Die Arbeitsflache kommt in vielen Küchen zu kurz”, kritisiert auch Haubenkoch Neunkirchner „und solange nicht gekocht wird, fällt das nicht auf”. Daher gilt es, den vorhandenen Raum optimal zu nutzem „Beinahe in jedem Raum ist eine zweizeilige Küche möglich”, erklärt der Sync-Inc Küchendesigner. Schon ab einem Abstand von 90 Zentimetern zwischen den Küchenzeilen kann der Experte für Planungen auf kleinem Raum eine ideale Küchenlösung finden. In studentischer Manier kann bei dieser Variante eine Person gemütlich die Füße auf dem Kästchen gegenüber platzieren und dem Koch Gesellschaft leisten. Im Gegensatz dazu schätzt Küchenchef Neunkirchner ein gewisses Maß an Bewegungsfreiheit und bevorzugt eine Küche mit Kochinsel und einem Abstand von mindestens 120 cm zwischen den Küchenzeilen.Sportplatz Küche.
Schlechte Küchenplanung rächt sich, es sei denn, man will täglich Küchenakrobatik betreiben. Unterschränke mit Türen eröffnen die Möglichkeit für Kniebeugen, hohe Oberschränke erlauben Streck- und Kletterübungen. Mechanische Ecklösungen, in die man hineinkriecht und trotzdem nichts findet, fördern zumindest die Beweglichkeit und umständliche Anordnung von Herd, Abwasch und Kühlschrank ersetzen den Jonglierkurs. „Mit einer gewissen Sehnsucht nach Bequemlichkeit verlieren solche Küchen jedoch schnell ihren Reiz. Wir verwenden irn Unterschrank-Bereich fast ausschließlich Schubladen”, bringt Maurer eine der simplen Errungenschaften moderner Küchenplanung nahe. Die herkömmlichen Küchentüren verschwinden auch zusehends von den Oberschränken und machen nach oben hin zu öffnenden Türen Platz. Und unpraktische Ecklösungen der klassischen L-förmigen Küche sind für den Küchenplaner längst Vergangenheit. Um Geschirr, Lebensmittel und di¬verse Küchengerätschaften zu verstauen, müsse der Platz in den Küchenkästchen optimiert werden. „In einen Küchenschrank von einem Meter Breite und einer Höhe von 2,20 Meter bekommt man mehr hinein als in jeden Hängekasten”, erklärt Maurer. Außerdem besitzen solche Schränke die räumliche Präsenz und Wirkung von Wohnmöbeln. Weg vom Gas? Den Herd betref-fend, plädiert Küchenchef Neunkirchner für Induktionskochfelder: „Sie sind energiesparend und leichter sauber zu halten”. Trotzdem wollen viele begeisterte Hobbyköche den Gasherd keinesfalls missen.Vom Putzen wollen sie dann allerdings meist auch nichts wissen. Unabhängig von den technischen Vorraussetzungen kommt dem Geschehen rund um den Herd eine große Bedeutung zu: „Um küchentechnisch effizient zu arbeiten, müssen alle Küchenutensilien gut erreichbar sein”, so der Haubenkoch. Der sogenannte Apothekerschrank, ein schmales Auszugselement neben dem Herd, hat sich als sinnvolles Küchendetail zur Aufbewahrung von Öl und Gewürzen erwiesen. „Es ist praktisch, wenn der Herd von allen Seiten zugänglich ist. Das ist hygienischer und arbeitstechnisch besser” empfiehlt der Küchenchef.
Auf Granit beißen, in modernen Küchen ist ein Materiahnix vorherrschend, der den individuellen Bedürfnissen angepasst ist. Arbeitsplatten und Oberflächen sollten robust und leicht zu säubern, der Fußboden möglichst rutschfest sein. „Ich finde es sinnvoll, wenn man für einen Teil der Arbeitsfläche eine Stein- oder Marmorplatte einsetzt” regt Küchenchef Neunkirchner an. „Granit ist als Arbeitsfläche sehr beliebt” ergänzt Küchenplaner Maurer. Warum? Seine glatte Oberfläche kann weder durch Hitze noch durch Wasser oder andere verschüttete Lebensmittel beschädigt werden. Wer gerne Schokodesserts zubereitet oder Teig verwendet, braucht eine Marmorarbeitsplatte. Sie ist kalt und hart und daher die ideale Unterlage.Gutes Licht, gute Luft.

„Die meisten privaten Küchen sind unterbelichtet”, weist Neunkirchner auf einen wesentlichen Punkt bei der Küchenplanung hin. Neben einer allgemeinen Lichtquelle werden verschiedene Arbeitsplatzbeleuchtungen sowie eine atmosphärische Beleuchtung benötigt. Durch den optimalen Einsatz von Einbauleuchten, Deckenstrahlern und Lichtschienen lassen sich ästhetisch reizvolle Akzente setzen. Ebenfalls oft unterschätzt wird die Bedeutung des Küchenabzugs. Wenn frittiert wird, sollte man das nicht in der ganzen Wohnung riechen. Daher raten gute Planer zu einem Küchenabzug mit einem stärkeren Gebläse und Stufenregelung. Ordentlich lüften hilft natürlich auch – sofern ein Fenster vorhanden ist. Durch den Einfall von natürlichem Licht gewinnt der Raum. Und wenn es noch einen Ausgang ins Freie gibt, um Kräuter von der Terrasse oder dem Garten zu holen, umso besser.Barflies und Lifestylisten.

Der Stil einer Küche sollte sich aus der Lebensweise der Bewohner entwickeln. „Wer gern Gäste hat, die beim Kochen zusehen und somit am Experiment des Kochens teilhaben, für den ist ein Barelement ideal” so Maurer. Prinzipiell profitieren Kochen und Essen aber von einer klaren Trennung – die Küchentheke schafft diese optische Barriere. Die Anordnung von Theken, halbhohen Raumteilern oder Schiebewänden lässt ebenfalls viel raumgestalterischen Spielraum zu. Ein Küchenblock, der die Funktion einer Anrichte übernimmt, integriert sich gut ins Wohnbild. Eine Abdeckung für das Spülbecken, absenkbare Armaturen und flächenbündige Kochfelder geben der Küche den letzten Schliff. Auch wenn der Großmeister der Innenraumgestaltung, Sir Terence Conran, in seinen Büchern alle Facetten der Küchenplanung abgehandelt hat, ist jede neue Küche mit ihren Eigenheiten eine neue Herausforderung.

Der Ansporn von Michael Maurer lässt viele Wege in der Küchenplanung offen: „Eine gute Küche ist wie ein faszinierendes Essen: Die Feinheiten müssen sich erst nach und nach offenbaren.” ZEHN KÜCHEN-FRAGEN
1. Was ist der Zweck der Küche? Willst du kochen oder sie einfach nur herzeigen?
2. Wenn die Küche herzeigbar sein soll, willst du ab und zu auch kochen?
3. Was kochst du hauptsächlich oder richtest du eher Essen an?
4. Ist der Raum bereits fertig oder muss er erst geschaffen werden?
5. Wie sieht der Raum aus, In dem die Küche sein soll?
6. Wo wird gekocht, wo wird gegessen, wo wird gewohnt?
7. Verfügt der Raum über Tageslicht?
8. Welche Aktivitäten sollen in der Küche stattfinden?
9. Welche Küchengeräte sollen untergebracht werden?
10. Wie hoch ist das Budget für die Küche?
Fragen, zusammenstellt von Michael Mauer, Küchenplaner im Architektenteam Sync Inc

“Raumkonzepte für hoch oben” 24.02.07 (Die Presse)

ARCHITEKTUR. Wie aus alten Dachböden helle Wohnungen mit Atmosphäre werden.
TEXT: ASTRID MÜLLNER

Licht, Luft, Ausblick: Denkt man an eine Wohnung im Dachgeschoß, erscheinen helle, weitläufige Räume vor dem geistigen Auge, Terrassen mit Blick auf das Dächermeer. Doch allzu oft wird das reale Augenpaar beim Besichtigungstermin enttäuscht: Verwinkelte Grundrisse, kleine Fenster und schräge Wände, wohin man sieht. Um aus einem Dachboden Räume zu schaffen, die nicht nur stimmig aussehen, sondern auch die Besonderheiten der Lage ausnützen, braucht es ausgeklügelte architektonische Konzepte. Von einer gut gefüllten Geldbörse einmal abgesehen sowie von ein wenig Geduld, um all die statischen, behördlichen, rechtlichen Aspekte eines solchen Ausbaus durchzustehen.

Doch der planerische und finanzielle Aufwand lohnt zumeist. Denn schließlich gibt es genug Dachwohnungen, so Architekt Heinz Lutter, die „sind sauteuer – und man kann nichts damit anfangen.” Bei den durchwegs höheren Preisen, die unter dem Dach verlangt werden, eine mehr als unbefriedigende Situation.Anheben und aufklappen
Eine der ersten gestalterischen Fragen, die es sich zu stellen gilt: Was passiert mit dem Dach? „Eine Hebung des Daches auf die maximal zulässige Gebäudehöhe erhöht das Raumvolumen – und die Attraktivität”, meint Eric Red vom Architektenteam „Sync Inc”, das sich auf Dachausbauten und Altbausanierung spezialisiert hat. Ist dies nicht möglich, kann das Dach auch „aufgeklappt”, das heißt in eine weniger schräge Stellung gebracht werden. Dies wirkt sich auch positiv auf die Wände aus – schließlich geht es unter anderem darum, „die schrägen Flächen zu minimieren”, so Red.

Ein zweiter wichtiger Punkt: der Grundriss: „Dieser ist unter dem Dach oft sehr kompliziert. Man muss die Lage analysieren und versuchen, ein einfaches Konzept rauszuholen”, erklärt der Architekt. Bei Sync Inc etwa vermeidet man es auch, zu viele verschiedene Ebenen oder Stufen zu schaffen. Ein Problem, das Lütter in Sachen Grundriss ortet, sind die vielen Kamine. „Wegbringen, was geht”, ist für ihn das Ziel, „die verbleibenden sollten in das Raumkonzept integriert werden. Etwa indem man Kästen einbaut oder Nischen anlegt.”

Beliebte architektonische Elemente bei Dachausbauten sind Gaupen. Dabei wird das Dach so aufgebaut, dass Fenster senkrecht eingesetzt werden können. So erreicht man nicht nur Stehhöhe im Fensterbereich, sondern auch einen besseren Lichteinfall im Raum. Sync Inc arbeitet beispielsweise gerne mit eigens entwickelten, an drei Seiten verglasten Gaupen (siehe Bild), bei einem Ausbau kamen sogar zweigeschossige Lösungen zum Einsatz.Freiraum im Dachgeschoß
Wer oben wohnen möchte – und dafür die hohen Preise in Kauf nimmt -, will auch entsprechende Freiflächen bei seiner Wohnung. „Hochwertige Einheiten kommen nicht mehr ohne möglichst große Terrasse aus”, sagt Ziviltechniker Thomas Müller-Hartburg. Einfach ist dies wegen der behördlichen Regelungen nicht immer. Aber es gilt: wenn schon, denn schon. „Perfekt ist es natürlich, wenn man die Freifläche mit Ausgang zum Wohnraum einschneiden kann”, erklärt Lutter.

Im Gegensatz zu früher jetzt nicht mehr im Trend: die Flächenmaximierung. An ihre Stelle tritt das Bestreben, ein gutes Raumkonzept herauszufiltern. „Es ist ein Fehler, unter allen Umständen möglichst viel Platz rauszuschlagen”, so Müller-Hartburg. Oder wie Red es formuliert: „Das Maximum ist nicht immer das Optimum.”

“Kotteser tischlern in New York” Jänner 2007 (Niederösterreichische Nachrichten, NÖN)

ARBEIT AUF LONG ISLAND / Große Chance für zwei junge Tischler, die in Kottes einen Betrieb aufbauten: Sie erhielten mehrere Aufträge in New York.

KOTIES / Im Jahr 2000 gründeten Thomas Aigner und Peter Auer einen kleinen Tischler-meisterbetrieb in Kottes, wo zur Zeit auch ein Geselle und ein Lehrling arbeiten. Durch das Wiener Architekturbüro SYNC-INC und dem in New York geborenen und in Wien lebenden Architekt Eric Red hat sich für die junge Tischlerei eine einmalige Chance ergeben: Der Tischlereibetrieb Aigner und Auer wurde wegen seiner Leistungen und Ausführungen mit der Kücheneinrichtung einer großen Wohnküche auf Long Island betraut. Im Spätherbst arbeiteten die beiden Waldviertler auf dieser von Künstlern und Wohlhabenden bewohnten Insel vor New York.

Die Anlieferung der in Kottes produzierten Möbel per Schiff war ein besonderer logistischer Aufwand, wurde aber problemlos bewältigt Wegen der verlässlichen und sauberen Arbeit wurden die beiden Tischler mit einem Folgeauftrag im Jänner 2007 betraut. Nächsten Monat wird wieder nach New York geflogen. Dem Betrieb wurde die gesamte Wohnungseinrichtung inklusive aller Innentüren und Eingangstüren anvertraut.  Ein funktionierender und wichtiger Betrieb in der Gemeinde Kottes startet mit Selbstvertrauen, Mut und meisterhafter Leistung durch.